Montag, Juli 31, 2006

Neue Gefährten

Es war nicht leicht die Kreuzritter von der Wichtigkeit der Queste zu überzeugen, schlussendlich lenkten sie jedoch ein, und stellten der Expedition Namy zur Verfügung, sofern sie zustimmte.
Sie wollte auch teilnehmen, sofern Tiger und noch ein weiterer Templer, den sie auf der Insel kennengelernt hatte, mitkommen konnten. Hauptmann Eitoas willigte zum Leidwesen von Argent ein. Wieder konnte er nicht mit Namy alleine sein. Offenbar hatte Tiger die hübsche Maid vollständig umgarnt.

Sie machten sich auf den beschwerlichen Weg in Richtung Schwarzbau, der Heimat der Gnolle. Als sie sie sich durch den Bogenschützenwald schlugen, konnten sie durch das Dickicht Kampflärm hören. Tiger bedeutet der Gruppe ruhig zu bleiben und sich nicht zu bewegen, danach verschmolz er mit den Schatten. Er wollte die Lage sondieren.
Wenig später kam er zurück und berichtete, dass ein Waldelf sich gerade im Kampf mit einigen Gnollen befinde. Das war das Zeichen für die Gruppe, dem Waldelf zur Hilfe zu kommen. Mit Kampfschreien auf den Lippen, die Waffen gezückt, stürmten Namy und Argent durch das Dickicht. Tiger war bereits wieder mit den Schatten verschmolzen, während der Zwerg begann einige Heilzauber im Kopf durchzugehen.

Der Kampf war schnell entschieden. Die Gnolle sahen sich einer Übermacht gegenüber und konnten bis auf die letzte Hundeschnauze vernichtet werden. Dankend stellte sich der Waldelf als Bommbadil vor. Er war ein Hüter des Waldes, ein Zornesdruide, dem die Bedrohung des Waldes durch die Gnolle über den Kopf gewachsen war. Also nahm er sich des Problems an. Bommbadil nahm gerne das Angebot an, sich der Gruppe anzuschließen um im Schwarzbau nach dem Wurzel des Übels zu suchen.
Tiger setzte sich an die Spitze der Gruppe, ständig ein klagendes Lied auf den Lippen und erkundete die Gegend. Schon lange bevor der Eingang zur Gnollhöhle sichtbar wurde, erkannten die Recken die untrüglichen Zeichen einer wachsenden Bedrohung. Der Gestank nach Aas erfüllte den Wald. Darunter mischte sich der Geruch nach verbranntem Holz sowie ein fremdartiger Moschusgeruch. Die Umgebung wurde etwas felsiger, als auch schon die ersten Lagerfeuer durch das Dickicht schimmerten. Die Gnolle hatten offenbar keine Angst ihre Position zu verraten. Die Gruppe schlich sich an eines der Zelte heran und sie konnten einige gutturale Laute vernehmen. Offenbar hatten die Gnolle eine Art Sprache entwickelt. Die Vorposten der Gnolle waren aber nicht sonderlich gut angeordnet, sodass die Gruppe eine Lücke fand um bis zum Höhleneingang vorzudringen.
Vor der Höhle bot sich ihnen ein seltsamer Anblick. Eine spitzohrige Gestalt befand sich gerade im Kampf gegen eine Gruppe Gnolle. Er war aber nicht alleine. Die Gestalt hatte offenbar einen Teil der Erde belebt, welche gegen die Gnolle kämpfte, während das Spitzohr von hinten die Gnolle mit Feuerblitzen bewarf. Das seltsame dabei war, das Spitzohr hatte dunkle Haut. Fast so schwarz wie eine Nacht bei Neumond. Argent erkannte sofort um welche Rasse es sich handelte. Es war ein Dunkelelf.
Namy wollte schon voranstürmen, als Argent sie zurückhielt.
„Laßt ihn. Das ist nur ein erbärmlicher Dunkelelf. Vielleicht habt ihr schon von ihnen gehört. Ein Volk aus Verrätern, Halsabschneidern, Piraten, sie haben keinerlei Ehrgefühl und man kann ihnen nur so weit trauen, wie man sie werfen kann. Am Besten nutzen wir die Gelegenheit und schleichen uns in den Schwarzbau, solange die Gnolle mit dem Abschaum beschäftigt sind.“
„Aber das kannst du doch nicht..“ entgegnete Namy
„Doch ich kann. Die Dunkelelfen sind für meine Situation verantwortlich. Ich könnte jetzt in meinem Langhaus sitzen bei einem gemütlichen Humpen Met anstatt mich hier mit euch durch die Wildnis zu schlagen. Sie waren es, die mein Dorf verwüstet, meine Gefährten geschlachtet, die Weiber geschändet und die Alten mit den Füßen nach oben aufgehängt haben. Ich habe kein Mitleid mit dieser Kreatur.“
„Nein, wir kommen ihm zu Hilfe. Vielleicht ist er gar nicht so schlimm wie der Rest seines Volkes. Ich habe schon von Dunkelelfen gehört, die Antonia Bayle dienen. Er mag einer davon sein.“
„Dennoch bleibt er ein Dunkelelf. Ich werde keinen Finger rühren für dieses, dieses … Ding.“
„Dann warte hier und halt uns zumindest den Rücken frei, bitte!“, noch während Namy sprach stürmte sie los, denn der Haufen Erde, den der Dunkelelf beschworen hatte, begann schon verdächtig zu bröckeln.
„Danke für die Rettung edle Dame. Ich stehe in Eurer Schuld. Sagt mir, wie heißt ihr?““Namy ist mein Name. Das sind Tiger, Bommbadil. Wie der Zwerg heisst kann ich dir nicht sagen. Ist ein Freund von Tiger. Er spricht allerdings nicht.“
„Und der Barbar da hinten? Gehört er auch zu euch?““Ja, das ist Argent. Er ist nicht sehr gut auf dein Volk zu sprechen. Also sei bitte vorsichtig. Sagt, wie ist Euer Name?“
„Verzeiht mein Benehmen. Mein Name ist Aumyan. Ich bin Beschwörermeister von Beruf. Zumindest hoffe ich, dass ich bald einer sein werde.“
„Wie kommt ihr nach Antonica? Solltet ihr Euch nicht irgendwo in Freihafen herumdrücken und dem Verräter Lucan zu Diensten sein?“
„Das war ich, edle Maid, das war ich. Aber ich konnte seine Machenschaften nicht mehr unterstützen. Also zog ich aus um mir ein neues Heim zu suchen. Leider sind Dunkelelfen nicht sehr angesehen in den Landen, weshalb ich hoffte, in Qeynos ein neues Leben zu beginnen. Ich fand heraus, dass es eine Möglichkeit gibt, meine Treue zu Qeynos zu beweisen. Derzeit befinde ich mich gerade auf einer Queste, bei der ich einen ganzen Haufen dieser stinkenden Hundewesen töten muss.“
„Oh, sehr fein. Wenn ihr wollt, so schließt euch uns an. Etwas magische Unterstützung kann nicht schaden. Wir haben eine Queste im Schwarzbau zu erfüllen.“
„So sei es denn. Es ist mir eine Ehre Euch behilflich sein zu können.“
„Argent? Bist du auch einverstanden?“
„Den mitzunehmen? Mit einem Verräter, der meine Sippe ausgerottet hat? Ich soll dabei helfen, dass er unsere Gesellschaft unterwandert und die Vorbereitungen für eine Invasion der Dunkelelfen trifft? Nein danke!“
„Och Argent. Er hat ja gesagt, er würde eine neue Heimat suchen und hat sich von der Tyrannei abgewandt. Es sind nicht alle gleich, weißt du.“
„Aber er ist und bleibt ein Dunkelelf, dem man nicht trauen darf.“
„Ja, aber er hat auch gegen Gnolle gekämpft. Ist der Feind meines Feindes nicht mein Freund?“
„Freund, pha. Dunkelelfen wissen nicht was Freundschaft ist.“
„Darf ich mich auch einmischen?“, sagte Aumyan, „ich weiß nicht, wer von meinem Volk Euch so viel Leid zugefügt hat. Ich kann Euch aber versichern, dass es mit mir nichts zu tun hat. Ich bin lediglich ein Wanderer auf der Suche nach einer neuen Heimat. Ich habe alle Brücken hinter mir abgebrochen. Ich habe keinerlei Verwandtschaft oder sonstige Bindungen in Freeport zurückgelassen.“
„Das hätte mich auch gewundert. Also gut, Dunkelelf, kommt mit uns mit. Aber eine falsche Bewegung mit Euren spitzen Ohren und Ihr bekommt meinen Stahl zu kosten.“
„Das hört sich nach einem fairen Handel an. So sei es denn!“

Zu sechst schlichen sie schlussendlich in Richtung des Schwarzbaus, seine Geheimnisse zu erkunden…